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Obstmarkt 2012

Heute erzählte ich einer Freundin am Telefon, dass das Bloggen bei mir manchmal deshalb ausfällt, weil ich nicht das perfekte Foto, die perfekte Story oder den perfekten Aufhänger habe. Notfalls rede ich es perfekt. Aber wie ich es drehe und wende, was ich heute zeigen und sagen kann ist weder perfekt, noch gut, noch für irgendjemand interessant außer mir selbst. Sei´s drum.

Seit ich in meinem lieben Städtchen in die Grundschule ging, stand auf den alljährlichen Pflichtprogramm der Leichlinger Obstmarkt. Dieser war schon in meiner Jugend alt. Als Kinder fanden wir diesen Markt total uncool. Noch bevor es uncool überhaupt gab. Jedes Jahr die gleichen Attraktionen, Stände, dasselbe Angebot.


Heute, nach all den Jahren, ist es grade diese Absehbarkeit, die mich immer wieder hinzieht. Kleinste Veränderungen werden registriert und diskutiert, mit dem alten Obstmarkthasen, meiner Mama. Der Duft nach Paradiesäpfeln ruft Kindheitsgefühle wach ("Mist, kein Taschengeld") und die Äpfel sehen so knackig aus wie vor Jahrzehnten.

Ich habe schon oft über Heimat geschrieben. Ich denke, Heimat entsteht. Man wird irgendwo geboren, aber den Klebstoff, der uns an diesen Flecken bindet, der muss nach und nach aufgetragen werden. Schicht für Schicht entstehen Erinnerungen, gute oder schlechte. Die schlechten vergisst man gern und schnell, die guten machen den Zauber aus.

Mein Obstmarkt ist wunderbar spießig, liebevoll, verramscht, traditionell und vor allem riecht er wie früher.

Warm um´s Herz wurde mir heute, als ich diesen Baumstamm sah:



Eine 131 (!) Jahre alte und 30 Meter hohe Kastanie wurde wegen Pilzbefall vor 3 Jahren in einem Leichlinger Park gefällt. Anhand dieser Baumscheibe fühlt man sich schon gleich viel weniger alt, wenn man sieht, dass das Bäumchen beim allerersten Obstmarkt (damals noch im Raum einer Gaststätte. Also der Markt, nicht das Bäumchen) 1896 bereits 12 Jahre jung war.
Was sind schon 100 Jahre? Ein paar Zentimeter!


Apropos Alter. Gestern wurde ich ja bekanntlich 51, aber da ich aufhöre zu zählen bleibt es bei 50. Und durch puren Zufall brachte mir der Postbote zwei Päckchen, die eigentlich Arbeit beinhalten, aber da ich sonst nix auszupacken hatte (Memo an mich: Ich packe die Geburtstagsgeschenke für meinen Mann ab heute auch nicht mehr ein!) hat mich die unerwartete Lieferung richtig gefreut.
Was drin ist? Das bleibt ein Geheimnis, denn Yvonne von der Stempelschmiede hat mich schwören lassen, ihre neuen Weihnachtsmotive noch niemand zu zeigen! *ooops*
Soll ich sie euch heimlich zeigen? Na gut...





*hehehe* Was sich in dem Paket verbirgt zeige ich euch Anfang Dezember, wenn ich das Monatsprojekt für Yvonnes Blog erstelle. Ich weiß selbst noch nicht genau, was ich damit basteln werde.

Um meinen kleinen Wochenendrückblick abzuschließen noch ein Knipsbild von Freunden. Beziehungsweise was die Freunde gebastelt haben. Es passt so schön zur Jahreszeit. Keine Fotokunst, kein eloquenter Wortschwall. Nur Gemütlichkeit, Wohlfühlstimmung und herbstliche Einkehr. Der Herbst ist da.




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