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Gestern, im NaNo

Man merkt es, oder? Mich hat schon wieder ein neues Hobby voll im Griff. Im Geiste ducke ich mich vor all den Freunden aus den anderen Hobbies, die mich jetzt mit einem Teppichklopfer auf den Kopf schlagen wollen. (Hallo Yvonne)

Das mit dem Hundeblick zieht auch nicht mehr, wenn ich mich herausrede warum ich grade weder kochen, noch putzen, stempeln, häkeln, zeichnen oder im Garten buddeln kann. Kostüme wollte ich auch noch nähen. Ein andermal.

Jetzt wird getextet. Und es macht immer mehr Spaß. Denn immerhin habe ich aktuell 27287 Wörter geschrieben. Und mache täglich neue, tolle Erfahrungen.

Gestern, beim NaNo-Roman kam der tote Punkt, vor dem sich alle fürchten. Wie soll die Geschichte weitergehen? Warum passiert dieses und jenes, wie erkläre ich das?

Ich habe ja den Vorteil, dass es sich um Fiktion handelt. Wie ich schon sagte, bin ich in meinem Roman der liebe Gott. Oder Göttin. Egal. Hauptsache alles tanzt nach meiner Pfeife.

Und die liebe Göttin wusste nicht mehr, was sie pfeifen soll. Da standen meine Helden, mitten im Text, einsam und verloren. Ratlos. Hilflos. Der Blick zurück in die Handlung brachte abgrundtief überflüssige Szenen zum Vorschein. Warum mache ich das? Die Text-Sinnkrise war da. 10 Sekunden. 30 Sekunden. 1 ganze schier endlose Minute.

Da sah ich die beiden sprechen. Hörte ihre Stimme. Vor meinem inneren Auge lief der Film weiter. Ich musste nur noch aufschreiben, was die beiden sagten. Ich erfinde das gar nicht, ich schreibe es nur auf. Die Allmachtsphantasien mal beiseite schiebend- die Geschichte erfindet sich selbst.

Das macht die Faszination aus. Die Grundidee der Geschichte war schon lange da. Nicht stark genug um aufgeschrieben zu werden. Doch nach dem ersten Wort kommt das zweite, und das dritte... und das siebenundzwanzigtausendzweihundertsiebenundachtzigste. Das Einzige was jetzt noch hemmt ist das steife Gefühl in den Fingern. Ich kann nicht so schnell tippen, wie ich es aufschreiben möchte, nach 1 Stunde tun meine beiden Tippfinger weh.

Das erinnert mich an die erste Zeit meiner Häkel-Besessenheit. Ich konnte nicht mehr aufhören und bekam einen Tennisarm, der wochenlang wehtat. Ich habe weitergehäkelt.

Mit dem Schreiben ist es noch mühsamer. Ein Häkelwerk denke ich mir in 1 Minute aus, und brauche 2 Tage bis 2 Wochen um es fertigzustellen. Ähnlich wie die Worte beim Roman entstehen dabei Masche für Masche, und ich ändere das Häkelmuster während ich daran arbeite. Jede vorhergehende Masche bedingt die Form der nachfolgenden. Wie ein Wort das darauffolgende bedingt. Nach "Guten" kommt "Tag". Meistens jedenfalls.

Also schreibe ich von Wort zu Wort, ein Schritt nach dem anderen, weiß nicht mehr genau wie es angefangen hat, und weiß auf gar keinen Fall wie es ausgeht.

Und Schreiben ist ebenso spannend wie Lesen. Bei einem fesselnden Buch will ich wissen was auf der nächsten Seite passiert. In meinem eigenen Roman kann ich es kaum erwarten zu schauen, was als nächstes geschieht. Das erfahre ich immer erst in dem Moment wo es geschieht, dann schreibe ich es auf.

Könnt ihr ein wenig verstehen, warum ich nichts anderes mehr tun kann? Bis der Roman fertig ist? Ich muss einfach wissen wie es weitergeht. Wie es endet. Oder auch nicht endet.

Ob der Roman gut wird ist zweitrangig. Hauptsache die Geschichte wird geschrieben.




(Obiger Stempel zeigt ein Mädchen, welches in den Sand schreibt. Erhältlich bei stempelschmiede.de)

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